Nach dem zweiten Rennen am 18. August 2024 in Levier (FR) mussten sich die Mitglieder des Vereins «Swiss Historic Karting» (SHK) nicht lang gedulden, um sich das dritte und letzte Mal in diesem Jahr an einer Rennveranstaltung untereinander messen zu können. Am Samstag, dem 21. September 2024, war es bereits wieder so weit: Das finale Rennen des «Swiss Historic Kart Cup 2024» wurde auf der Kart-Bahn Wohlen in Waltenschwil ausgetragen. Insgesamt gingen 13 Fahrer an den Start. Das Publikumsinteresse an den Rennen mit den historischen Karts war erfreulich gross.
Die Spannung beim Vorstart steigt…
Das letzte Rennen des «Swiss Historic Kart Cup 2024» stellte einen würdigen Abschluss der diesjährigen Saison dar: Insgesamt hatten sich 13 Piloten angemeldet, um am finalen SHK-Wettbewerb teilzunehmen. Die Wetterbedingungen waren ideal, so dass alle Rennläufe auf trockener Piste im spätsommerlichen Sonnenschein ausgetragen werden konnten. Und da das dritte SHK-Rennen im Rahmen der «autobau Schweizer Kart-Meisterschaft 2024» des Veranstalters «Auto Sport Schweiz» (ASS) stattgefunden hat, wurden die Rennläufe vom zahlreich erschienenen Publikum gespannt mitverfolgt.
Die hochdrehenden, luftgekühlten Motoren weckten sichtbar das Interesse der anwesenden Zuschauer auf den verschiedenen Tribünen. Nicht zuletzt bietet der Start der historischen Karts natürlich immer auch ein gewisses Spektakel, denn im Unterschied zu den modernen Sportgeräten müssen die betagten Gefährte stets mit etwas Kraft angeschoben werden, was sich nicht immer – und längst nicht in jedem Fall – als problemlos herausstellt, wenn das Material (v.a. die Zündung, die Kerze, das Benzin im Vergaser) nicht optimal vorbereitet ist. Die Startsequenzen verliefen diesmal jedoch grösstenteils ohne nennenswerte Probleme, was selbstverständlich auch den Anschiebern zu verdanken ist, die stets mit grossem Einsatz ihren Beitrag dazu leisteten, dass die Starts jeweils gut über die Bühne gehen.
Beim Start zeigt sich, ob das Kart gut vorbereitet ist und somit schnell anspringt…
Im Gleichmässigkeits-Wettbewerb gewinnen längst nicht immer die Schnellsten
Da die historischen Karts aus verschiedenen Epochen stammen, wäre es nicht sinnvoll, sich – wie in Motorsport-Rennen üblich – mit der reinen Geschwindigkeit zu messen. Und so findet im Rahmen des «Swiss Historic Kart Cup» jeweils ein Gleichmässigkeits-Wettbewerb statt (die Details sind dem Reglement zu entnehmen). Und so ist es gut möglich, dass ein Pilot den Tag auf einem Podestplatz beendet, auch wenn er nicht zu den Schnellsten auf der Piste gehörte. Denn entscheidend ist: Je kleiner die Differenz der schnellsten fünf Runden, desto weniger Rangpunkte gibt es. In der Tageswertung werden dann die Rangpunkte der drei Rennläufe zusammengezählt und wer schlussendlich am wenigsten Rangpunkte aufweist, rangiert in der Rangliste der Tageswertung am weitesten oben.
Spannende Rennläufe – erfreulicherweise mit wenigen Zwischenfällen
Die Rennläufe gestalteten sich abwechslungsreich und spannend. Trotz des relativ grossen Starterfelds mit 13 Rennfahrern gab es keine ernsthaften Zwischenfälle – alle verhielten sich aufmerksam und fair und liessen ihren Kontrahenten beim Überholen und beim Überrunden in der Regel immer genügend Platz. Erfreulicherweise gab es auch nicht viele technische Ausfälle, was für die gute Vorbereitung der Karts spricht. Aber klar, in Anbetracht dessen, dass die eingesetzten Karts und Motoren der SHK-Mitglieder mindesten 25 Jahre auf dem Buckel haben, lässt es sich nicht immer vermeiden, dass auch einmal ein technischer Defekt einen Piloten dazu zwingt, einen Rennlauf vorzeitig abzubrechen, was dann natürlich schade ist, denn das Reglement sieht vor, dass ein Lauf nur dann gewertet werden kann, wenn mindestens fünf Runden absolviert werden können.
Alle Piloten konnten in den drei Rennläufen ihr Können demonstrieren
Im freien Training um 9:00 Uhr konnten alle Piloten ihre Gefährte ein erstes Mal zehn Minuten lang testen, um für das Zeitfahren um 10:00 Uhr optimal vorbereitet zu sein. Die Resultate bildeten dann die Startreihenfolge der folgenden drei Rennläufe. Der erste Lauf fand noch vor der Mittagspause statt, der zweite sowie der dritte Lauf waren dann am Nachmittag.
Thomas Glauser dominierte heuer den SHK-Cup klar: Der Juniorenweltmeister von 1979 gewann den Siegerpokal im ersten und im dritten Rennen in Lyss und in Wohlen, während Francesco Doria im zweiten Rennen in Levier reüssierte.
Wie bereits im Zeitfahren konnte Thomas Glauser sein Können im ersten Lauf demonstrieren und fortsetzen: Mit einer soliden Leistung rangierte er auf dem ersten Platz. Er war sowohl der Schnellste und hatte durch seine gleichmässige Fahrweise auch keinen Rangpunkt zu verzeichnen. Adrian Egli fuhr auf dem zweiten und Stéphane Compagnon auf dem dritten Platz, gefolgt von Adrian Wepfer, Francesco Doria und Dietmar Hasselwander im vierten, fünften und sechsten Rang.
Im zweiten Lauf konnte dann Dietmar Hasselwander reüssieren: Er erreichte den ersten Platz vor Thomas Glauser im zweiten und Mario Roth im dritten Rang. Auf dem vierten, fünften und sechsten Platz vermochten sich Adrian Wepfer, Hansueli Lehmann und Sandro Melena zu positionieren.
Im dritten Lauf fuhr dann Sandro Melena auf den ersten Platz, gefolgt von Adrian Wepfer und Hansueli Lehmann im zweiten und dritten Rang. Stéphane Compagnon beendete den Lauf auf dem vierten Platz, gefolgt von Adrian Egli und Thomas Glauser mit dem fünft- und sechstbesten Resultat.
In der Tageswertung waren alle nahe beieinander
Mit insgesamt acht Rangpunkten konnte Thomas Glauser am Ende der Rennveranstaltung den Siegerpokal in Empfang nehmen und den Tagessieg über alle drei Läufe gebührend mit Champagner feiern. Mit einer ebenfalls soliden Leistung über den Tag landete Adrian Wepfer mit zehn Rangpunkten auf dem zweiten Platz auf dem Siegertreppchen. Und Dietmar Hasselwander, der mit 13 Rangpunkten ebenfalls mit einer regelmässigen Leistung unterwegs war, konnte den Pokal für den dritten Platz auf dem Podest in Empfang nehmen.
Schon lange gestaltete sich die Rangliste der Tageswertung nicht mehr so nahe beieinander, denn Sandro Melena erreichte mit 15, Hansueli Lehmann mit 16 und Adrian Egli mit 17 Rangpunkten den vierten, fünften und sechsten Platz. Stéphane Compagnon erzielte – aufgrund eines Ausreissers im zweiten Lauf – den siebten Platz mit 21 Rangpunkten. Mit 24 Punkten beendete Mario Roth den Tag auf Rang acht, gefolgt von Maurizio Galli auf dem neunten und Francesco Doria auf dem zehnten Platz mit 26 und 27 Rangpunkten. Florent Abazi rangierte mit 32 Punkten auf dem elften, Daniel Zwahlen mit 35 Punkten auf dem zwölften und Christophe Jan mit 37 Punkten auf Platz 13.
Zufriedene Gesichter nach der Siegerehrung. Am Ende gibt’s nur Gewinner – der Spass steht immer im Zentrum.
«Swiss Historic Kart Cup 2024» – Schlusswertung
Nach dem letzten Rennen des «Swiss Historic Kart Cup 2024» in Wohlen steht nun auch die finale Rangliste fest: Mit hervorragenden und konstanten Leistungen konnte sich Thomas Glauser ganz klar auf dem ersten Platz positionieren und gewinnt mit insgesamt lediglich zwei Rangpunkten im Schlussklassement den «Swiss Historic Kart Cup 2024». Sandro Melena, der letztjährige Gewinner des SHK-Cups, erreicht in der Schlusswertung mit total 13 Rangpunkten den zweiten und Hansueli Lehmann erzielt mit 16 Rangpunkten den dritten Platz. Francesco Doria rangiert mit insgesamt 17 Punkten auf dem vierten Platz in der Schlusswertung, gefolgt von Florent Abazi und Adrian Wepfer auf Platz fünf und sechs mit 20 und 22 Zählern. Stéphane Compagnon rangiert mit 24 Punkten auf dem siebten, Fido Sommer mit 29 Punkten auf dem achten und Mario Roth mit 30 Punkten auf dem neunten Platz. Mit 31 Zählern beendet Philipp Schnyder im zehnten Rang die Saison, gefolgt von Maurizio Galli mit 32 Punkten auf dem elften und Christophe Jan mit 34 Zählern auf dem zwölften Platz. Platz 13 erreicht Adrian Egli mit 35 Rangpunkten, Dietmar Hasselwander beendet die Saison mit 37 Punkten auf Platz 14 und Daniel Zwahlen mit 39 Punkten auf dem 15. Platz.
Viel Handarbeit bei der Berechnung der speziellen Ranglisten
Besondere Anerkennung verdienen die beiden SHK-Funktionäre Beat Leuenberger sowie Beat Schmid, die jeweils die spezielle Datenauswertung aufgrund der gefahrenen Rundenzeiten vornehmen. Trotz der Zeiterfassung mit den Transpondern, muss bei der Erstellung der Ranglisten für den Gleichmässigkeits-Wettbewerb noch relativ viel von Hand nachbearbeitet werden, um dem Austragungsmodus gerecht zu werden, damit nach jedem Rennlauf sowie am Ende der Rennveranstaltung korrekte Ranglisten erstellt werden können. Die Tabellen werden nach jedem Lauf stets mit grosser Spannung und Vorfreude erwartet. Und das Auswertungs-Team setzt immer alles daran, dass die Ranglisten rasch publiziert werden können.
Beat Leuenberger (links) und Beat Schmid (rechts) bei der Auswertung.
Ausblick auf die Saison 2025 – Enthusiasmus, Spannung und Engagement
Die drei Rennveranstaltung des «Swiss Historic Kart Cup 2024» boten eine Menge Spannung, Abwechslung und viel Freude am Rennsport. Das kameradschaftliche Verhältnis untereinander, wo man sich gegenseitig mit guten Ratschlägen und mit Material aushilft, ist bezeichnend und prägend für die innerhalb des SHK gelebte Kultur – sei es auf der Piste, als auch bei den Vorbereitungen über das gesamte Jahr hinweg.
Das Klassement und die Ranglisten bilden natürlicherweise einen wichtigen Bestandteil der Rennsport-Events. Aber bei allen SHK-Veranstaltungen bleibt das Wichtigste: Am Ende gibt’s nur Gewinner – der Spass steht immer im Zentrum. Und so freuen sich nun alle auf das kommende Jahr: Der «Swiss Historic Kart Cup 2025» bietet allen wieder die Chance, sich mit viel Enthusiasmus und Freude im SHK-Verein zu engagieren sowie an herausfordernden und spannenden Rennen teilzunehmen.