20. August 2023

Levier: Er kam, sah und siegte

Der zweite Lauf zum «Swiss Historic Kart Cup 2023» wurde im Rahmen der vierten Veranstaltung der «autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023» auf der schönen Kartpiste in Levier ausgetragen. Die hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad stellten hohe Anforderungen an Mensch und Material. In der Kategorie Historic hatten acht Fahrer den Weg nach Levier gefunden, darunter mit Hansueli Lehmann ein neuer Fahrer. Fido Sommer trat erstmals mit eigenem Kart an, auch der Jüngste im Feld, Dario von Rohr (17) war dank der Transport-Unterstützung von Präsident Hanspeter Weidlich erstmals als Teilnehmer in Levier dabei. Sandro Melena war aus dem Tessin angereist, Stéphane Compagnon aus dem Wallis. Der Sound der luftgekühlten Motoren auf dieser etwas längeren Piste war einmal mehr atemberaubend, Levier ist eine Reise wert!

Bild: Sandro Melena vor Thomas Glauser

Aufgrund der Hitze gab es sehr viel Grip auf der Piste. Dies führte zu einem relativ gefährlichen Aufstellen der älteren Karts. Glücklicherweise konnten sich die Fahrer am Renntag gut auf die schwierigen Bedingungen einstellen und es gab keine Zwischenfälle. Wie üblich wurde das Ergebnis des Zeitfahrens für die Startaufstellung des ganzen Renntags verwendet. Die schnellste Zeit erzielte Thomas Glauser (Swiss Hutless/Refo). Auf den Plätzen folgten der wie immer schnelle Francesco Doria (Swiss Hutless/Italsistem), ein starker Fido Sommer (Swiss Hutless Italsistem), Adrian Wepfer (Birel/Refo), Sandro Melena (Tecno/Rotax), Dario von Rohr (Swiss Hutless/Refo) und Stéphane Compagnon (Birel/PCR).

Adrian Wepfer, Fido Sommer und Sandro Melena

Im ersten Rennlauf konnte sich Glauser gleich nach dem Start an die Spitze setzen. Er wurde zu Beginn von Doria unter Druck gesetzt, gab die Führung aber zu keinem Zeitpunkt ab und fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Doria und Wepfer lieferten sich einen schönen und fairen Kampf um den zweiten Platz, welcher nach einem Überraschungsmanöver in der letzten Kurve an Wepfer ging. Auf dem vierten Rang landete ein bei seiner Premiere in Levier glänzend aufgelegter Sommer. Dahinter reihte sich der immer schneller werdende Melena vor Lehmann, dem Youngster von Rohr und Compagnon ein.

In der für das Tagesklassement zählenden Regelmässigkeitswertung hatte der Neueinsteiger Lehmann die Nase vorn, vor Glauser, Melena, Doria, Sommer, von Rohr, Wepfer und Compagnon. Letzterer hatte einige Probleme mit dem Vergaser, was möglicherweise der grossen Hitze zuzuschreiben war. Leider konnte er die Probleme bis zum Schluss der Veranstaltung nicht vollständig beheben.

Hansueli Lehmann

Im zweiten Rennlauf blieb Glauser schon in der Einführungsrunde wegen eines plötzlich abgestorbenen Motors stehen und konnte den Rennlauf nicht bestreiten. Doria übernahm nach dem Start sofort die Spitze. Sommer konnte in der Folge aufholen und verwickelte Doria in einen schönen Zweikampf. Sommer überquerte die Ziellinie schliesslich als Laufsieger und freute sich entsprechend. Nach dem Rennen stellte sich heraus, dass Doria wegen eines schleichenden Plattfusses vorne rechts eingebremst worden war. Hoffentlich wird er sein Pech bald einmal los. Dahinter kam ein starker Melena ins Ziel. Unser bescheidener Fahrer aus dem Tessin mit seinem Top-gepflegten Material ist immer eine grosse Bereicherung für die Veranstaltungen. Auch Adrian Wepfer hatte im zweiten Lauf einen technischen Defekt zu beklagen und konnte sich zu Glauser setzen. Zum Glück hatte er zum Zeitpunkt des Defekts bereits seine reglementarischen fünf Runden absolviert.

Adrian Wepfer, Thomas Glauser und Stéphane Compagnon auf dem Besenwagen

Die Regelmässigkeitswertung wurde von Sommer gewonnen. Wepfer, der wiederum starke Lehmann, sowie Melena, Doria und von Rohr folgten auf den Plätzen.

Im Final kam es zu einem ungefährdeten Sieg von Glauser vor Wepfer, Sommer, Melena, Doria, von Rohr und Lehmann.

Auch die Regelmässigkeitswertung ging in diesem Final an Glauser vor Wepfer, Lehmann, Sommer, Melena, Doria, von Rohr und Compagnon.

Tagessieger dieses zweiten Laufs zum «Swiss Historic Kart Cup 2023» wurde der Newcomer Hansueli Lehmann aus Horgen – welch ein Einstand, Bravo! An seiner Herangehensweise konnte man seine Erfahrung im Kartsport erkennen. Auf den Plätzen folgten Fido Sommer, Thomas Glauser, Adrian Wepfer, Sandro Melena, Francesco Doria, Dario von Rohr und Stéphane Compagnon.

Im «Swiss Historic Kart Cup 2023» ist noch keine Titelentscheidung gefallen. Beim Saisonfinale der «autobau Schweizer Kart Meisterschaft 2023» am Samstag, 30. September 2023 in Wohlen wird es auch in der Kategorie Historic spannend. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Es bleibt zu hoffen, dass sich möglichst viele Historic Piloten für eine Teilnahme an diesem Saisonhöhepunkt entschliessen können. Hansueli Lehmann hat vorgemacht, wie es geht!

Text Beat Wittwer | Fotos Beat Raemy