Swiss Historic KART CUP in Lyss

Maring, Weidlich und Melena schlagen

(ehemalige) Welt- und Europameister!

Bild: Der Tagessieger Steven Maring vor Sandro Melena und Francesco Doria

Im Rahmen der «Kappelen Trophy» wurde am vergangenen 11. Juni auf der Kartbahn Kappelen in Lyss auch der 1. Lauf zum Kart-Cup der historischer Rennkarts ausgetragen. Nebst den über 20 Jahre alten Karts besteht die Besonderheit darin, dass nicht die schnellsten Runden für die Klassierung ausschlaggebend sind. Nein, es zählt die Gleichmässigkeit über mehrere Runden! Hierbei werden die Abweichungen der schnellsten fünf Runden in einem Rennlauf ermittelt. Im Reglement umschrieben als «Kleinste Standardabweichung zum Mittelwert der schnellsten 5 Runden».

Wer dabei langweilige Rennen oder gar nur brave Gleichmässigkeitsfahrten erwartet, wurde zum Glück eines Besseren belehrt. Sämtliche Fahrer wissen wo das Gaspedal am Kart montiert ist und geben richtig Gas!

Bild: Hanspeter Weidlich

Wer aber sind denn nun die Welt- und Europameister, die es zu schlagen galt? Wahre Champions, liebe Kartfreunde. Denn einerseits haben wir da Adrian Wepfer der nebst vielen anderen Erfolgen auch Junioren-Europameister wurde. Und andererseits Thomas Glauser, dem es sogar gelang, neben unzähligen Rennen, auch die Junioren-Weltmeisterschaft zu gewinnen.

Und diese beiden Racer gehören eindeutig zu der Kategorie von Menschen, freundlich, nett und anständig im Umgang. Aber man lasse sie nicht den Helm aufsetzen und in einen Rennkart steigen, denn dann werden sie zu «Vollgas-Tieren» und beseitigen alles, was ihnen in den Weg kommt! So war es dann auch gestern in Lyss. Wepfer fuhr vorne weg und Glauser, dessen Motor im Zeitfahren nicht zum Laufen kam, fuhr jeweils von hinten durchs Feld. Dies mit sehenswerten Überholmanövern und Rundenbestzeiten!

Bild: Peter Schwab mit seinem Sohn Jérôme

Nicht nur Wepfer und Glauser

Es waren aber noch andere Protagonisten am Start, und zwar solche welche auch beides können, sprich: schnell sein und noch gleichmässiger fahren.

Gemäss der Schluss-Rangliste sind die Abweichungen zum ominösen Mittelwert beispielsweise im Final-Lauf absolut sensationell. Sandro Melena erzielte in den 5 schnellsten Umgängen eine Standartabweichung von gerade mal 4 Hundertstelsekunden! Und Stefan Maring lag mit 0,050 Sekunden auch nur marginal dahinter. Hanspeter Weidlich und Jerôme Schwab schafften mit 0,063 und 0,092 Sekunden ebenfalls vorzügliche Leistungen und konnten die Champs Wepfer und Glauser, welche im Final Abweichungen von 0,130 und 0,141 Sekunden erzielten, hinter sich lassen.

Bild: Walo Schenker mit Schwiegersohn

Freud und Leid

Leider mussten einige Fahrer schon früh die Segel streichen, darunter auch Walo Schenker in Folge einer angeknackten Rippe. Den meisten Kartfahrern ist der auftretende, üble Schmerz bekannt, der es im Rennkart erlaubt, nur zwei- bis dreimal pro Runde zu atmen und ansonsten einfach die Luft anzuhalten!

Aufgrund eines Skiunfalls mit notwendiger Rücken-OP, muss mit Rolf Glauser ein weiterer Top-Pilot wohl gar den erstmals ausgetragenen Cup auslassen. Gute Besserung an dieser Stelle allen betroffenen Piloten.

Bild: Korrekte Haltung beim Anschieben

Und sonst?

Ich muss leider die desaströsen Starts meiner Rennfahrer-Kollegen bemängeln. Wie wäre es, liebe Rennfahrer, euren Mechanikern «Anstosshilfen» zu kaufen? Es ist doch meist so, dass auch eure Mechaniker nicht unbedingt die Jüngsten sind, was dazu führt, dass das Starten des Motors nur mit Mühe gelingt und der eine oder andere dann halt auch mal mit Blessuren auf der Piste zu liegen kommt.

Bis bald, Euer Jürg Egger

(Bruno Sinzig hat sich erlaubt, den Originaltext leicht zu kürzen).

Videos von Peter Siegenthaler:

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