Die Wetterbedingungen für den 1. Lauf zum Historic Kart Cup 2023 waren an diesem sonnigen, nicht zu warmen Samstag optimal und die Stimmung ausgezeichnet. Allen Teilnehmern war die Freude, wieder ein Rennen bestreiten zu können, ins Gesicht geschrieben. Es sind wiederum einige altbekannte Gesichter aufgetaucht und es bleibt zu hoffen, dass der/die Eine oder Andere ihren alten Kart abstauben wird und sich ebenfalls unter die Teilnehmenden mischt.
Ein ansehnliches Feld von 12 Fahrern fand sich für dieses Rennen in Lyss ein. Mit Andreas Kohler und Mario Roth waren zwei Teilnehmer aus Deutschland angereist. Stéphane Compagnon mit einem wunderschönen Birel Kart und Manuel Plant mit einem ebenso gut erhaltenen CRG Kart nahmen erstmals an einem Rennen des Historic Kart Cups teil. Auch die Rückkehrer Heinz Brawand (Swiss Hutless-ATK) und Fido Sommer (Swiss Hutless-Parilla) waren wieder am Start. Erfreulicherweise handelte es sich bei der Mehrzahl der Karts wirklich um historische Fahrzeuge ohne Verschalung. Selbstverständlich sind aber jegliche Karts im Zeitraum von 1956 bis 1999 willkommen.
Bild: Steven Maring
Fahrerbesprechung: Nik Loosli, Yves von Aesch, Fido Sommer
Wie bei historischen Kartrennen üblich, wird aufgrund der unterschiedlichen Performance der eingesetzten Karts die Regelmässigkeit für die Tageswertung berücksichtigt. Dies bedeutet, dass das Geschehen auf der Piste nicht unbedingt mit der Rangliste korrespondiert. Trotzdem gab es harte aber stets faire Zwei- oder Mehrkämpfe zu sehen.
Was noch zu wünschen ist, dass das Startprozedere etwas professioneller abläuft. Da die Karts angeschoben werden, müssten die Teilnehmer mindestens einen Helfer mitbringen, bzw. vor Ort einen «Anschieber» organisieren. Es kann nicht sein, dass einige Wenige sich diese Arbeit teilen, da es zu lange dauert und die Spitze des Feldes schon wieder im Anflug ist. Da gibt es sicher noch einiges zu verbessern!
Bild: Stéphane Compagnon
Wiederum konnten die heute ungewohnten Drehzahlen der 100 ccm Zweitaktmotoren die Zuschauer begeistern. Das Zeitfahren wurde von den beiden ehemaligen Junioren-Europameister, bzw. Junioren-Weltmeister Adrian Wepfer (Birel-REFO) und Thomas Glauser (Kali-TM) dominiert. Adrian fuhr die schnellste Zeit und stand somit auf der Pole Position. In den Rennen fielen der schnelle, noch etwas wilde Neuzugang Manuel Plant auf, der den wiederum prächtig aufgelegten Adrian Wepfer im 1. Lauf auf der Piste in Schach halten konnte. In allen Rennen war der Vorjahressieger und Lokalmatador, Steven Maring, sehr schnell und vor allem sehr regelmässig unterwegs. Auch ein Dreher in einem der Rennläufe konnte ihn nicht stoppen. Immer besser kommt Sandro Melena, unser Teilnehmer aus dem Tessin, mit seinem wunderschönen Kart (Tecno-Rotax) in Fahrt. Er ist nicht nur schnell sondern auch regelmässig. Stephane Compagnon hatte noch etwas mit Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen, zeigte aber einen starken 1. Rennlauf. Der Jüngste im Feld, Dario von Rohr (Swiss Hutless-Italsistem), war erstmals in Lyss unterwegs und konnte sich kontinuierlich steigern. Thomas Glauser und Francesco Doria kämpften an diesem Tag leider etwas mit der Technik. Erstaunlich sind in allen Läufen die sehr geringen Abweichungen. Auf den fünf schnellsten Runden die gezählt wurden – bei mindestens 10 Piloten – sind die Abweichungen innerhalb weniger als einer halben Sekunde!
Tagessieger nach grossem Kampf wurde, wie schon im Vorjahr, Steven Maring mit einer überzeugenden Leistung über alle drei Rennläufe. Auf dem 2. Rang landete Sandro Melena, vor Adrian Wepfer auf dem 3. Rang.
(Text: B. Wittwer / B. Raemy,
Fotos: B. Raemy)
Mario Roth, mit der längsten Anreise, erhielt von der Kartbahn Lyss einen Sonderpreis.
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